In Belgien stehen Minister unter Polizeischutz, in den Niederlanden wird die Kronprinzessin bedroht und ein Polizeireporter auf offener Straße erschossen: Die Kokain-Mafia fühlt sich nicht nur mächtig – sie ist es auch. Auch in Deutschland nimmt der Einfluss der Kokain-Kartelle zu. Ermittler berichten, dass immer weniger Menschen, die Verbrechen der Kartelle beobachtet haben, eine Aussage machen möchten. Und es mehren sich Fälle von Bestechungen in Behörden und Kommunen. Außerdem muss die lokale Wirtschaft immer häufiger mit Unternehmen konkurrieren, in denen Kokain-Gelder gewaschen werden.
In Deutschland wird gekokst, was die Nasenscheidewände hergeben, warnen Fachleute. Und das nicht nur auf Partys. Experten für Arbeitssicherheit finden Kokainreste auf Baustellen-Toiletten und nach Handwerker-Einsätzen. Auch dass sich Freunde abends im Wohnzimmer eine Linie teilen, ist für viele normal geworden. Oft bleibt es beim Gelegenheitskonsum. Geschätzt jeder fünfte Konsument rutscht jedoch ab in die Sucht. Aber auch der Gelegenheitskonsum hinterlässt Spuren in Körper und Psyche. Gehirn und zentrales Nervensystem altern schneller, Herz und Immunsystem leiden.
Droht der Psychoanalyse das Aus? Als die Frankfurter Goethe-Universität vor zwei Jahren ankündigte, den Psychoanalyse-Lehrstuhl in einen allgemeinen Lehrstuhl für Psychotherapieverfahren umzuwandeln, schlugen die Wellen der Empörung hoch. Zeitungen veröffentlichten bitterböse Artikel und Studierende starteten eine Online-Petition. In Wirklichkeit steht es um die vermeintlich diskriminierte Psychoanalyse gar nicht so schlecht. Im Gegenteil: Gut 120 Jahre nach Freuds Werk zur Traumdeutung scheint sich die Community endlich von ihrem Übervater zu emanzipieren. (Produktion 2023)
In vielen Teilen der Welt wächst die Sehnsucht nach Unterordnung und einer starken Führung. Autoritäre Parteien erhalten Zulauf, bekennende Anti-Demokraten stellen Regierungen. Vielen macht diese Entwicklung Angst. Gehorsam und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gehören für sie untrennbar zusammen. Für andere ist das bedingungslose Ausführen von Befehlen Tagesgeschäft oder gar Fetisch. Forschende aus Psychologie, Soziologie und Neurowissenschaft versuchen, den Gehorsam mithilfe von Langzeitbefragungen und Experimenten zu verstehen. Warum unterwerfen wir uns?